In der aktuellen Spielzeit 2024/2025 übernimmt Samuel Hogarth die musikalische Leitung von Offenbachs Die schöne Helena in der Regie von Cordula Däuper, die nach ihrer gefeierten Inszenierung von Così fan tutte nach Mainz zurückkommt. Er leitet ebenfalls die Wiederaufnahme von Bizets Carmen. Im Konzert für junge Leute betrachtet Samuel Hogarth zusammen mit der Solistin Erika le Roux Ausschnitte von u.a. John Adams unter dem Motto „Must the devil have all the good tunes“. Samuel Hogarth dirigiert ebenfalls die Kammeroper 4.48 Psychose vom englischen Komponisten Philip Venables, nach Sarah Kanes gleichnamigen Schauspiel, die in diesem Werk mit unfassbarer Rohheit tief in die dunkelsten Themen von Depression hineinbohrt. Außerdem setzt er seine äußerst beliebte Jazz-Reihe Sam Hogarth invites…, in der Kakadu Bar mit einer Reihe hochkarätiger Gäste fort, darunter Jim Hart, Tony Lakatos, Hans Glawischnig und Jean-Paul Höchstädter.
Seit dem Anfang der Spielzeit 2024/25 ist Samuel Hogarth bei Beatrice Gilbert Artists Management.
Samuel Hogarth wuchs in Nordlondon auf und besuchte dort das University College und die Jugendabteilung der Royal Academy of Music, für das er im Alter von 11 Jahren ein Stipendium erhielt. Ab 2001 begann er Musikwissenschaft an der Universität Oxford (New College) zu studierte, dass er 2004 mit den Höchstnoten seines Jahrgangs abschloss, wofür ihm der „Gibbs Prize“ verliehen wurde. Daraufhin schloss er ein weiteres Jahr für seinen Magister (Master of Studies) in Musikwissenschaft an, den er 2005 ebenfalls mit Auszeichnung absolvierte. Bei diesem Studium konnte er mehrere Forschungsinteressen verfolgen: seine These über das 13. Streichquartett von Shostakovich wurde später im „Journal of the UK Shostakovich Society“ (Juli 2009) veröffentlicht. Daneben arbeitete er auch an dem Brahms-Lied Die Mainacht, dem Problem des Kunstwerks (mit den Schreiben von Arthur Danto und Peter Kivy als Schwerpunkt), der Funktion von Hermeneutik in Vokalmusik (Roland Barthes folgend) und der frühen Geschichte des Oxford University Jazz Club.
Von 2006 bis 2008 war Samuel „College Musician“ am Queens College, Cambridge. Dort dirigierte er eine Produktion seiner Oper David und Goliath, sowie mehrere Konzerte mit dem St. Margaret Society Gesangsverein und Orchester. In Zusammenarbeit mit der Musikgesellschaft der Universität setzte er sich für die Förderung von Musik am College, durch eine Reihe von Meisterkursen und Workshops ein, darunter eine sehr beliebte Reihe von Jazz-Workshops, bei denen er sowohl mit Anfängern als auch mit erfahrenen Künstlern arbeitete.
Von 2008 bis 2009 war Samuel Hogarth am National Opera Studio als Repetitor engagiert, mit Unterstützung der Welsh National Opera, dem Countess of Munster Musical Trust und dem Musicians´ Benevolent Fund. Er unterrichtete weiterhin an der Royal Academy of Music, wo er Theorie, Gehörbildung und Kammermusik in der Jugendabteilung betreute und auch Einzelstunden im Fach „Jazz Performance“ gab.
Von 2009 bis 2011 lebte Samuel Hogarth in Köln, wo er an der Oper als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung engagiert war. Während dieser Zeit leitete er mehrere Produktionen in der Kinderoper, inklusiv zwei Uraufführungen, und arbeitete als Assistent und Pianist mit Dirigenten wie Markus Stenz, Lothar Koenigs und Markus Poschner zusammen.
Von 2011 bis 2014 war Samuel Hogarth als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung an der Hamburgischen Staatsoper engagiert. In der Spielzeit 2012/13 dirigierte er dort die erste Produktion einer neu gegründeten Reihe für neue und experimentelle Musik: I Am Your Opus, mit Musik von Aribert Reimann. Im Auftrag der Hamburgischen Staatsoper schrieb er die Kinderoper, Zwerg Nase, die im Februar 2014 uraufgeführt wurde; der Premiere folgte eine Reihe von 16 Vorstellungen. Während seiner Zeit in Hamburg arbeitete er auch als Assistent und Pianist für Dirigenten wie Simone Young, Sebastian Weigle, Stefan Soltesz, Marcus Bosch, Alexander Joel und Patrick Lange.
Im August 2014 wurde Samuel Hogarth als Kapellmeister am Staatstheater Mainz engagiert. In dieser Rolle durfte er ein breites Repertoire im Opernhaus und Konzertsaal dirigieren, wie etwa La Bohème, La Traviata, Rigoletto, Dialogues des Carmélites, Carmina Burana, Spamalot, Glucks Armide und Cherubini’ Médée, neben Werken wie die Freischütz-Ouvertüre, den Karfreitagszauber aus Parsifal, Atlas eclipticalis von John Cage und Aus tiefer Not schrei ich zu dir (Kantate nr. 38) von Bach. Er leitete ebenfalls die Uraufführung einer Kinderoper, Hamed und Sherifa, vom französisch-libanesischen Komponisten Zad Moultaka. Neben seiner Tätigkeit in Mainz war er auch als Gastdirigat am Pfalztheater Kaiserslautern (Les Pêcheurs de Perles), am Opernhaus Magdeburg (Der Nussknacker, La Bohème) und in Glyndebourne (Workshops von Brett Deans Auftragswerk Hamlet, mit Sängern wie Sir John Tomlinson und Allan Clayton) zu erleben. Im Sommer 2017 war er bei der Uraufführungsproduktion als musikalischer Assistent (ML: Vladimir Jurowski) und Cover Conductor beteiligt. 2021/22 übernahm Samuel Hogarth die musikalische Leitung der Oper Pimpinone und dem 1. Konzert für junge Leute. Daneben ist er vor allem in seinem eigenen Werk Fish Forward und den regelmäßigen Jazz-Abenden Sam Hogarth invites…, in der Kakadu-Bar des Staatstheaters Mainz, am Klavier zu erleben. Des Weiteren übernahm er das Dirigat der Opern Manon Lescaut, Der Freischütz, Victor/Victoria und Il Trionfo del Tempo.
In Spielzeit 2022/23 war Samuel in der Wiederaufnahme seiner Kinderoper Fish Forward, sowie Nabucco zu sehen. Außerdem übernahm er die musikalische Leitung der Produktionen Sweeney Todd und dem Familien Konzert. Neben seinem Engagement bei den verschiedenen Opern ist er weiterhin bei seinen Jazz-Abenden in der Kakadu-Bar Mainz zu erleben. In einer Sonderausgabe von Boosey & Hawkes Nota Bene war, neben weiteren Werken für junge Leute, auch seine Kinderoper Zwerg Nase zu finden. Im Mai/Juni 2023 arbeitete er zum ersten Mal an der Bayerischen Staatsoper in München und assistierte dort Vladimir Jurowski bei der Neuproduktion von Brett Deans Hamlet.
In der Spielzeit 2023/24 dirigierte Samuel Hogarth Verdis Otello in einer Neuinszenierung von Victoria Stevens sowie Produktionen von Gilbert und Sullivans The Pirates of Penzance in der Regie von KD Schmidt und Leonard Evers’ Oper für junge Leute Humanoid.